Anderen Geld leihen? Das Verleihen von Geld an Freunde und Familie ist wohl eines des größten Dilemmas des Lebens. Auf der einen Seite möchte man jemandem helfen, der einem wichtig ist. Besonders wenn der- oder diejenige in einer finanziellen Notlage ist. Auf der anderen Seite weißt du aber auch, dass anderen Geld zu leihen wahrscheinlich nicht ohne Probleme abläuft.
Wenn es darum geht, Familie und Freunden Geld zu leihen, hört man bestimmt häufig: Sag einfach nein! Es kann so viel schiefgehen. Für viele überwiegen die Risiken und Herausforderungen die Vorteile eines Darlehens. Das soll nicht heißen, dass du Familie und Freunde in einer finanziellen Notlage nicht helfen solltest, aber es gibt einiges zu beachten.
Darum solltest du deiner Familie und Freunden kein Geld leihen
Privatkredite an Freunde und Familie sind ein unkalkulierbares Risiko
Zunächst einmal ist es ein finanzielles Risiko, jemandem Geld zu leihen. Kreditgebende Institutionen mindern dieses Risiko, indem sie eine Bonitätsprüfung durchführen und das regelmäßige Einkommen überprüfen.
Bei Familie und Freunden ist alles, was du wirklich über die andere Person weißt, was du siehst. Du kannst dir nie sicher sein, ob deine Schwester ihre Rechnungen pünktlich bezahlt oder ob dein bester Freund nicht tief im Dispo steckt. Banken und Vermieter lassen sich die letzten Einkommensbescheide zeigen und erhalten die Selbstauskunft der Schufa.
Es ist ein finanzielles Risiko anderen Geld zu leihen, ohne deren monatliches Einkommen und andere kreditrelevante Informationen zu kennen.
Bei diesem Darlehen verlierst du eher Geld
Mit dieser Art von Darlehen verdienst du keine Zinsen. Eher wird dich ein Privatkredit an Freunde und Familie Geld kosten. Höchstwahrscheinlich wirst du keine Zinsen verlangen, wenn du einem geliebten Menschen ein Darlehen gewährst.
Aber: Wenn du dein Geld über Bondora Go & Grow* an andere verleihen würdest, könntest du 6,75 % p.a. verdienen.
Du könnest dein Geld verlieren und eure Beziehung gleich mit
Erwarte nicht, dass du das Geld zurückbekommst. Gehe in einen Familienkredit mit der Einstellung, dass du das Geld nie wieder sehen wirst. Das heißt ja nicht, dass du dein Geld auf keinen Fall zurückbekommst. Aber es hilft und dämpft die Enttäuschung sich mit diesem Gedanken anzufreunden.
Beim Geld leihen vergrößerst du ihre finanziellen Probleme
Wenn du Freunden oder Familienmitgliedern Geld leihst, gibst du ihnen einen kurzfristigen Ausweg aus ihren finanziellen Problemen. Doch ihre Probleme sind damit noch nicht vom Tisch. Die Gründe und Verhaltensweisen für ihre Schulden sind noch da.
Manchmal müssen Menschen erst einen Tiefpunkt erreichen, bevor sie erkennen, dass sie sich ändern müssen. Deine finanzielle Unterstützung könnte Teil des Problems werden.
Vermeide es also jemandem mit chronischen finanziellen Problemen Geld zu leihen.
Wie kannst du Freunde oder Familienmitglieder so unterstützen, dass ihre Finanzen sowie ihr Verständnis für den Umgang mit Geld verbessert wird? So hilfst du ihnen wirklich nachhaltig. Haben sie einen Überblick über ihre Einnahmen und Ausgaben? Überziehen sie regelmäßig ihr monatliches Budget?
Kannst du Familie und Freunden überhaupt Geld leihen?
Obwohl dies im ersten Moment oft übersehen wird, hast du eine Verantwortung dir selbst gegenüber. Vergewissere dich erst, dass du dich überhaupt in der finanziellen Position befindest, um Familie oder Freunden Geld zu leihen.
Verleih nur Geld, wenn deine finanzielle Situation nicht auf einmal gefährdet ist. Du musst es dir leisten können, ohne einen Druck zu spüren.
Gehe davon aus, dass das gesamte Geld verloren geht. Kannst du im Monat auf Summe X verzichten? Plane für den schlimmsten Fall und du wirst schnell merken, welchen Kreditbetrag du vernünftigerweise abgeben kannst.
Dein Notgroschen und dein Erspartes solltest du unangetastet lassen. Wenn du es dir nicht leisten kannst ein Privatdarlehen aus deinem verfügbaren Einkommen zu finanzieren, kannst du es dir nicht leisten.
Der Notgroschen ist nur für Notfälle. Auch dein Erspartes ist das Ergebnis harten Arbeitens. Lass es dir von niemandem wegnehmen. Erkläre höflich die Situation und lass dich auf keine Diskussionen ein.
Zusammenfassung
Manchmal bedeutet jemanden zu lieben, etwas zu tun, was er nicht will. Auch wenn er oder sie enttäuscht oder wütend ist. Wenn du aber das Beste für sie im Sinn hast, kannst du ruhiger schlafen und weißt, dass du eure Beziehung nicht gefährdet hast.
Aber darum verleihst du es vielleicht doch
Die Gründe gegen Privatkredite verflüchtigen sich oft angesichts emotionaler Abwägungen. Wenn einer deiner Liebsten „das Geld doch aber braucht“, konkurrieren sachliche Argumente mit starken Emotionen.
In diesem Fall musst du klar zwischen einem Geschenk und einem Darlehen unterscheiden. Ein Geschenk hat keine Rückzahlungserwartung, während ein Darlehen vollständig zurückgezahlt werden sollte (einschließlich etwaiger Zinsen) und schriftlich dokumentiert werden muss.
Wenn du es dir leisten kannst einem Familienmitglied oder Freund Geld zu leihen, musst du ein offenes und ehrliches Gespräch führen. Unterhaltet euch über mögliche Probleme mit dem Darlehen. Ihr könnt diesen Artikel als Gesprächsgrundlage nehmen.
Meistens können Fragen und Missverständnisse im Zusammenhang mit dieser Art von Privatkrediten durch ein offenes Gespräch schnell gelöst werden.
