Es werden von Banken verschiedenen Arten von Geldkarten für Kinder angeboten. In unserem Vergleich stellen wir dir die besten Angebote vor und erklären, worauf es ankommt.

Wann ist eine eigene Geldkarte für Kinder sinnvoll?

Mit einer eigenen Geldkarte kann dein Kind auf sichere Weise einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld lernen und selber herausfinden, wie bargeldlose Zahlungen getätigt werden.

Da die Karte nicht überzogen werden kann, besteht kein Risiko, dass dein Kind Schulden anhäuft.

Wenn dein Kind für einen Austausch oder Urlaub ins Ausland geht, ist eine Geldkarte von Visa oder Mastercard besonders nützlich. Weltweit sind die Karten das übliche Zahlungsmittel. Dein Kind muss kein Bargeld umtauschen und kann an vielen Geldautomaten Bargeld auch in Fremdwährungen abheben.

Ein weiterer Vorteil ist, dass du nicht nur alle Zahlungen deines Kindes in der Banking-App nachverfolgen, sondern bei Bedarf auch neues Guthaben überweisen kannst. Die digitale, sichere, schnelle und einzig sinnvolle Art deinen Nachwuchs aus der Ferne mit mehr Geld auszustatten.

Ab welchem Alter kann ein Kind eine Kreditkarte haben? 

Das Mindestalter für die Ausgabe einer Bankkarte, mit der Kinder zahlen können, liegt bei 12 Jahren. Vorher kannst du bei einigen Anbietern zwar ein Kinderkonto eröffnen und Guthaben einzahlen, eine Geldkarte für Kinder wird jedoch nicht ausgestellt.

Welche Geldkarten werden für Kinder angeboten?

Für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren werden von deutschen Banken 3 Kartenarten angeboten:

Girocard

Die Girocard oder EC-Karte ist in Deutschland immernoch sehr beliebt. Sie eignet sich zum Bezahlen in vielen Geschäften und zum Geld abheben.

Bei Zahlungen im Ausland stößt die Karte der deutschen Banken und Sparkassen jedoch an seine Grenzen. Sie wird nicht überall akzeptiert und es werden hohe Gebühren fällig.

Auch online wird dein Kind mit einer solchen Geldkarte nicht weit kommen. Für Käufe im Internet benötigt es eine andere Karte.

Debitkarten von Visa und Mastercard

Viele Banken bevorzugen mittlerweile die Debitkarte von den Kartenanbietern VISA und Mastercard. Genau wie bei der EC-Karte, wird auch bei diesen Debitkarten die Zahlung direkt vom Konto abgebucht. Jugendliche haben dadurch ihre Ausgaben unter Kontrolle und können sich nicht verschulden. Für die Debitkarten von Mastercard und Visa musst du mindestens 12 Jahre alt sein.

Gegenüber der EC-Karte haben sie zwei große Vorteile: Zum einen eignen sie sich einfacher zum Online-Shopping und zum anderen werden sie auf Reisen weltweit akzeptiert.

Dank dem Visa-Zeichen kannst du an jedem Bankautomaten in Deutschland und sogar weltweit kostenfrei Bargeld abheben, solange Fremdbanken und Geldautomatenbetreiber nicht eigene Entgelte erheben.

Prepaid-Kreditkarten

Mit einer Prepaid-Kreditkarte für Kinder und Jugendliche zahlst du deinem Nachwuchs das Taschengeld aus, nur eben digital statt mit Bargeld. Das ganze funktioniert wie eine Prepaid-Handykarte: Du oder dein Kind ladet einen frei wählbaren Betrag auf die Karte und dein Kind kann diesen Betrag dann für Einkäufe oder zum Abheben von Bargeld nutzen.

Besonders wichtig: Die Karte funktioniert nur dann, wenn sie vorher aufgeladen wurde und über Guthaben verfügt. Dein Kind kann die Karte also nicht überziehen und somit keine Schulden machen.

Familienknete empfiehlt diese Geldkarte für Kinder

comdirect Visa Debitkarte

Die Geldkarte ist Teil des Kinderkontos der comdirect. An allen Geldautomaten mit Visa-Logo kannst du in Deutschland und im Ausland kostenlos Bargeld abheben. Kontaktloses Bezahlen ist überall möglich, und auch Online-Einkäufe können bequem mit der Visa Debitkarte getätigt werden. Auf Wunsch stellt die comdirect zusätzlich eine girocard. Zusammen mit der Taschengeld-App Young und 0,75 % Zinsen p. a. bietet die comdirect die beste Geldkarte für Kinder in unserem Test.

  • Kosten im 1. Jahr: 0 €
  • Kosten im 2. Jahr: 0 €
  • Bargeld abheben: 0 %
  • Im Ausland abheben: 0 %
  • Im Ausland bezahlen: 0 %
  • Fremdwährungen abheben: 0 %
  • In Fremdwährungen bezahlen: 1,75 %

DKB Visa Debitkarte*

Der Einsatz der Visa-Karte ist im Ausland gebührenfrei. Das gilt auch für Fremdwährungen wie im Schwedenurlaub. Hast du bereits ein Konto bei der DKB, wird hier eine kostengünstige Geldkarte für dein Kind angeboten.

  • Kosten im 1. Jahr: 0 €
  • Kosten im 2. Jahr: 0 €
  • Bargeld abheben: 0 %
  • Im Ausland abheben: 0 %
  • Im Ausland bezahlen: 0 %
  • Fremdwährungen abheben: 0 %
  • In Fremdwährungen bezahlen: 0 %

Commerzbank Prepaid-Kreditkarte Junior*

  • Kosten im 1. Jahr: 0 €
  • Kosten im 2. Jahr: 0 €
  • Bargeld abheben: 0 %
  • Im Ausland abheben: 1,95%, mind. 5,98€
  • Im Ausland bezahlen: 0 %
  • Fremdwährungen abheben: 1,95%, mind. 5,98 EUR + 1,75%
  • In Fremdwährungen bezahlen: Nicht-EU: 1,75 %

Postbank Visa Card Prepaid*

  • Kosten im 1. Jahr: 29,00 €
  • Kosten im 2. Jahr: 29,00 €
  • Bargeld abheben: 2,50 % mind. 5,00€
  • Im Ausland abheben: 2,50 %, mind. 5,00€
  • Im Ausland bezahlen: 0 %
  • Fremdwährungen abheben: 2,50 %, mind. 5,00€
  • In Fremdwährungen bezahlen: 1,85 %

HVB Visa Debitkarte*

  • Kosten im 1. Jahr: 0 €
  • Kosten im 2. Jahr: 0 €
  • Bargeld abheben: 0 %
  • Im Ausland abheben: 0 %
  • Im Ausland bezahlen: 0 %
  • Fremdwährungen abheben: 0 %
  • In Fremdwährungen bezahlen: 1,75 %

Wie kann ich eine Karte für mein Kind beantragen?

Bei Bankprodukten für Minderjährige wird von den Banken immer die Zustimmung aller Sorgeberechtigten verlangt.

Selbstständig können sie keine Geldkarte beantragen, da Kinder unter 7 Jahren als nicht geschäftsfähig und über 7 Jahren als nur bedingt geschäftsfähig gelten.

Einen Antrag für ein Kinderkonto oder eine Karte müssen alle gesetzlichen Vertreter unterschreiben.

Für die Beantragung ist es bei den allermeisten Banken zwingend, dass ein Termin in einer Bankfiliale vereinbart wird. Dabei wirst du zu geeigneten Bankprodukten beraten und das Identifikationsverfahren wird gleich vor Ort erledigt.

Eine Ausnahme ist die comdirect, bei der die Eröffnung des Junior Konto komplett digital über eine Online-Antrag ohne Filialbesuch erledigt werden kann.

Andere Banken, wie die DKB, setzen voraus, dass mindestens ein Elternteil bereits ein Konto bei ihnen hat.

Vorteile einer Geldkarte für Kinder

Kinder und Jugendliche mit einer Prepaid oder Debitkarte schätzen folgende Vorteile:

  1. Sicherer als Bargeld: Dein Kind kann Geld auf der Karte ansparen oder seine Ersparnisse nutzen, um sich Wünsche zu erfüllen. Im Gegensatz zu Bargeld kann das Geld auf der Karte nicht verloren gehen. Zusätzliche Einstellungen wie Tageslimit oder Transaktionslimits bieten zusätzliche Sicherheit.
  2. Geldbeutel weg, Geld noch da: Verliert dein Kind einmal seine Geldbörse, kannst du oder dein Kind in der Banking-App die Karte sofort sperren. Taucht sie dann doch wieder auf, dann könnt ihr häufig die Karte gleich wieder entsperren und normal weiter nutzen. Wird die Karte doch missbräuchlich eingesetzt, haftet ihr bis maximal 50 Euro.

Kontrollfunktionen für Eltern

Für dich als Elternteil stehen sicherlich Sicherheit und Kostenkontrolle an oberster Stelle:

  1. Jugendschutz: Viele dieser Karten haben eine spezielle Jugendschutzcodierung. Das bedeutet, dass dein Kind bestimmte Produkte oder Dienstleistungen nicht mit der Karte bezahlen kann.
  2. Ohne Schuldenrisiko: Bei allen Bankangeboten für Minderjährige wird kein Dispo vergeben. Es kann nur das ausgegeben werden, was an Guthaben auf der Karte oder dem zur Debitkarte gehörigen Kinderkonto verfügbar ist. Ansonsten wird die Zahlung abgelehnt.
  3. Diverse Karteneinstellungen: In der Banking-App kannst du einige sinnvolle Kartenfunktionen aktivieren oder deaktivieren. So kannst du häufig Bargeldabhebungen einschränken und Tageslimits bzw. Limits für Kartenzahlungen einstellen.
  4. Kontrolle für dich als Elternteil: Dank der Bank-App auf euren Handys habt ihr beide immer volle Kostenkontrolle und einen Echtzeit-Überblick über den Kontostand und alle Zahlungen.

Darum raten wir von einer EC-Karte für Kinder ab

Die Karten der deutschen Banken und Sparkassen sind in Deutschland noch überaus beliebt und weit verbreitet. Doch der Kartenmarkt ändert sich seit ein paar Jahren.

Bei vielen Banken bekommt man heute kostenfrei Karten der Kartenanbieter VISA und Mastercard. Dagegen ist die girocard bei Erwachsenen-Konten häufig kostenpflichtig. So, wie für eine vollwertige Kreditkarte ebenfalls Gebühren verlangt werden.

Gegenüber der EC-Karte haben die Debitkarten und Prepaid-Karten zwei große Vorteile:

  • Online-Shopping: Im E-Commerce werden die Karten von Visa und Mastercard problemlos akzeptiert.
  • Reisen: Egal, ob in Deutschland oder außerhalb Europas, die Karten werden weltweit akzeptiert. Dagegen ist die girocard nur in Deutschland nutzbar.

Was ist der Unterschied zwischen einer Debitkarte und einer Prepaid-Kreditkarte?

Der Hauptunterschied zwischen einer Debitkarte und einer Prepaid-Karte besteht darin, dass eine Debitkarte mit einem Kinderkonto verknüpft ist, während eine Prepaid-Karte ohne Bankkonto verwendet werden kann.

Eine Geldkarte für Kinder sowie ein Kinderkonto können nicht überzogen werden. Für Minderjährige werden in Deutschland keine Dispokredite angeboten. Bei einer Zahlung wird der Betrag direkt vom Guthaben abgebucht.

Kann ein Kind eine Kreditkarte haben?

Bei einer Kreditkarte wird ein Kredit vergeben. Erst am Monatsende werden alle Zahlungen eines Monats vom Girokonto abgebucht. Daher sind die Kreditkarten unter 18 Jahren nicht zu haben und nicht ab 12 Jahren, wie die Debitkarten. Nur Volljährige mit einer ausreichend guten Bonität qualifizieren sich für eine Kreditkarte.

Auch diese Karten werden meistens von Visa und Mastercard angeboten. Damit sind sie, wie die Debitkarten, für Einkäufe im Internet und weltweite Reisen geeignet.

Neben einer Kreditkarte ist zum Beginn der Volljährigkeit oftmals auch ein Dispo verfügbar. Damit steigt das Risiko von Schulden. Auch, weil die Eltern mit der Volljährigkeit ihres Kindes den Zugang zum Girokonto verlieren.