Geldsorgen in der Schwangerschaft machen dich fertig? Studien haben nachgewiesen, dass der mit einer finanziellen Not verbundene Stress zu einem verringerten Geburtsgewicht und auch zu einer Frühgeburt führen kann. Sogar die Entwicklung einer Mutter-Kind-Beziehung wird erschwert. Ein erhöhter Stresshormonspiegel in der Schwangerschaft hat für das Kind lebenslange Folgen. Neben einer dauerhaften Stressempfindlichkeit können Entwicklungsstörungen wie ADHS oder Depressionen und Krankheiten wie Asthma die Folge sein.
Geldsorgen in der Schwangerschaft verringern das Geburtsgewicht
Eine Studie fand 2017 heraus, dass sich Geldsorgen der Mutter auf das Geburtsgewicht des Kindes auswirken. Wissenschaftlerinnen des Wexner Medical Center an der Ohio State University befragten schwangere Frauen zu ihrer finanziellen Situation und den erwarteten Herausforderungen, die durch die Geburt auf sie zukommen werden.
Erstaunlicherweise wirkten sich Geldsorgen in der Schwangerschaft negativ auf das Baby aus, egal wieviel Einkommen die Mütter und ihre Partner zur Verfügung hatten.
Stattdessen zeigte sich, dass u.a. die wahrgenommene finanzielle Belastung ausschlaggebend für das Geburtsgewicht des Kindes ist. Je mehr den Frauen die Ausgaben für das eigene Kind Sorgen bereiteten, desto geringer war das Gewicht ihrer Kinder bei der Geburt.
Studie: Financial strain and birth weight: the mediating role of psychological distress – PubMed
Finanzieller Stress belastet die Mutter-Kind-Beziehung
Eine weitere Studie aus dem Jahr 2020 beschäftigte sich mit den Auswirkungen von Stress auf die Gehirnaktivitäten der Mütter, wenn ihre Babys schreien.
Sozioökonomische und viele weitere Stressfaktoren führen zu einer verringerter Reaktion des Gehirns auf den Schrei eines Säuglings. Es konnte nachgewiesen werden, dass sich unter Stress die Leistung mehrerer Hirnareale, die für das Elternsein wichtig sind, verringert.
Die Mütter konnten emotionale und soziale Informationen langsamer verarbeiten. Außerdem hatten sie Schwierigkeiten bei der Entwicklung einer positiven Mutter-Kind-Beziehung.
Zu den sozioökonomischen Stressfaktoren zählt etwa ein Familieneinkommen, mit denen die Bedarfe nicht gedeckt werden können, hoher finanzieller Stress und Ernährungsunsicherheit.
Studie: Associations between stress exposure and new mothers‘ brain responses to infant cry sounds
Finanzielle Sorgen haben für dein Kind lebenslange Folgen
Bereits 2013 fand der deutsche Neurologe Matthias Schwab von der Universität Jena heraus, dass Stress und Sorgen in der Schwangerschaft zu Depressionen beim Kind führen können. Der Nachwuchs kann durch die Stresshormone im Blut generell stressempfindlicher werden.
Merkmale einer Depression sind erhöhte Stresshormonspiegel und häufig wechselnde Schlafphasen. Beides wurde bei Babys und Ungeborenen von Müttern mit Geldsorgen nachgewiesen.
Im Mutterleib kann eine verfrühte Entwicklung des Traumschlafes durch Stress der Mutter einsetzen. Die Babys wechseln dann häufig zwischen Traumphase und Tiefschlaf.
Im Blut von Babys wurden erhöhte Werte an Stresshormonen gefunden. Der Körper der Kleinen lernt dann fälschlicherweise, dass dieses Level an Stresshormonen ganz normal sei und baut diese nicht ab.
Wer hilft bei Geldsorgen in der Schwangerschaft?
Geldsorgen machen krank. Verschließe nicht die Augen vor deinen finanziellen Problemen und hole dir Hilfe! Was also tun? In Deutschland gibt es zahlreiche unabhängige Beratungsstellen, an die du dich jederzeit wenden kannst. Hier eine kleine Übersicht:
Alle Schwangerenberatungsstellen bieten zahlreichen Leistungen an. Sie helfen dir Geldsorgen loszuwerden, indem Sie dir Tipps geben und dir dabei helfen gesetzliche finanzielle und soziale Hilfeleistungen zu beantragen.
Ein toller Beitrag, Danke dafür. Ich habe diesen auf Facebook geteilt und
massig Likes bekommen :).
Das Themengebiet Gesundheit ist zu umfassend, als dass es ausschließlich eine einzige Form geben kann.